Mittwoch, 21. September 2016

Warum ›Frühling der Barbaren‹?

Vorneweg: 
Der Begriff Frühling ist im Kontext mit Nordafrika und Tunesien seit 2011 ein Verweis auf den sogenannten Arabischen Frühling, eine transnationale Protestbewegung im maghrebinischen Raum und dem nahen Osten, die 2010/2011 ihren Anfang in Tunesien nahm und teilweise zu großen Veränderungen in den jeweiligen Machtstrukturen führte, aber auch zu Krieg und Bürgerkrieg. Seither tobt beispielsweise in Syrien der Bürgerkrieg.


Frühling teht traditionell für Blütezeit, ist also positiv besetzt. Man glaubte im Westen, dass auf die Unruhen eine generelle Demokratisierung folgen würde.


Wer ist mit ›Barbaren‹ gemeint?


1. Die Meute rund um Quickie, die sofort zu Gewalt bereit ist, als es ihnen an den Kragen geht. Sie zeigen damit, wie sehr sie sich als Herren der Welt fühlen, sie nehmen sich mit körperlicher Gewalt auf unzimperliche Weise, was ihnen in ihren Augen zusteht. Dabei schrecken sie nicht vor Mord und sinnloser Brutalität gegen Schwächere zurück.

Versteht man das so, kann Frühling im Titel ›Frühling der Barbaren‹ nur ironisch gemeint sein, weil sich die als Barbaren bezeichneten Banker unzivilisiert wie wilde Tiere nehmen, eine negative Entwicklung, die aber ihre wahre Natur ans Tageslicht bringt.

2. Investmentbanker an sich, also bereits vor dem Staatsbankrott. Sie sind insofern Barbaren, als sie mit riesigen Mengen an Risikokapital auf fahrlässige Weise Handel treiben, um sich und ihre Kunden persönlich zu bereichern. Man könnte sie in diesem Sinne als menschlichen Heuschreckenplage für die nationalen Wirtschaften und die Weltwirtschaft bezeichnen. 

Auch hier kann man Frühling nur ironisch verstehen, weil sie ja gerade dabei sind, ihre Anstellungen zu verlieren.

3. Die Bewohner Tunesiens, eines der vielen Schwellenländer, die von einem Teil der Menschen im industriellen Westen schon immer gerne mit Barbaren verglichen wurden, weil sie noch nicht sämtliche Phasen einer westlichen Zivilisation durchlaufen haben. Nach Englands Staatsbankrott ist die tunesische Währung plötzlich mehr wert als das englische Pfund. Im Zuge dieser Entwicklung gerät das revolutionäre Moment des Arabischen Frühlings im Land (wieder) in Bewegung, was man an der Verhaftung von Slim Malouch und Saida sehen kann, zwei Vertreter der dünnen Oberschicht, die das Land mit ihrem Geld regieren.

Versteht man den Titel so, ist Frühling nicht ironisch zu lesen, aber Barbaren schon, denn de facto sind sie natürlich keine Barbaren.

Weitere Lesarten?

Rezension von ›Frühling der Barbaren‹ von Fabienne, Mirjam und Manon

Wir finden, dass das Buch Frühling der Barbaren sehr gut geschrieben ist. Allerdings sind wir der Meinung, dass dieses Buch nicht für jede Altersklasse und Bildungsklasse geeignet ist. Man muss sich nach jedem Abschnitt überlegen, was jetzt genau gemeint ist. Dieses Buch ist kein Buch um quer zu lesen, das man flüchtig lesen kann, da es wirklich Konzentration braucht um es zu lesen.

Für uns persönlich war es sehr schwierig in das Buch reinzukommen, da wir nicht gewohnt sind solche Novellen zu schreiben lesen. Doch wenn man einmal drin ist, geht es besser um es zu lesen, es ist bleibt jedoch immer noch eine Herausforderung.

Das Buch handelt von Preising, einem Geschäftsmann, der in der Schweiz residiert. Er besitzt eine Firma und repräsentiert sie. Für die wichtigen Entscheidungen wird er allerdings weggeschickt. Wie in diesem Buch Fall nach Tunis.

Dies wird alles im ersten Kapitel beschrieben, was unserer Meinung nach nicht sehr sinnvoll war, da es dieser 
Abschnitt ein sehr schwieriger Text ist. Für uns war es der falsche Einstieg in das Buch, da es von Anfang an schon sehr schwer war und die Lust weiter zu lesen nicht förderte.

In der Mitte erfährt man, wie das Leben in Tunesien ist und etwas über die anderen Hotelgäste. Da gab es zum Beispiel Pippa, mit welcher Preising auf derselben Wellenlänge war und sich prächtig verstand. Dieser mittlere Teil blieb uns ehrlich gesagt nicht so in Erinnerung, weil, nach dort unserer Meinung, nichts Einschneidendes passiert war.
Am Ende passsierte alles auf einmal. Dies hat uns alle ein bisschen überrumpelt und war etwas verstörend.
Am Ende war das Beste der Schlusssatz, weil dieser sich wieder auf den Anfang dieses Buches bezieht. "Du stellst schon wieder die falsche Frage", antwortete nämlich Preising auf eine Frage seines Freundes. Und mit diesem Satz hört auch diese Novelle auf.

Wir denken, dass man dieses Buch sicher mehrmals lesen muss, um jeden Teil der Geschichte zu verstehen. Die 
Lektüre der Novelle ist bietet keine Entspannung, welche man noch nichts für vor dem Schlafen lesen kann.

Wir empfehlen das Buch aber trotzdem, da wir denken, es ist eine Erfahrung wert.

Rezension von Julia & Céline

Jonas Lüscher, Frühling der Barbaren, ein Buch, das uns zu Beginn etwas überfordert. Kilometerlange Sätze, Wörter die von einem anderen Planeten stammen könnten, außerdem Abschnitte, die bei nicht sofortiger ohne genaue Analyse, scheinbar irrelevant sind.
Die ersten Seiten, die beinahe unbezwingbar scheinen, nehmen uns, die sowieso ohnehin schon geringe Motivation gleich zu Beginn.
Die anfangs wirren Sätze machen dann aber glücklicherweise immer mehr Sinn. Vermeintlich unnötige Passagen werden zu wichtigen Bausteinen der ganzen Geschichte.
Der Autor nimmt immer wieder Bezug auf zuvor genannte Details. 
Im Verlauf des Buches klären sich so immer wieder dringende Fragen. (Wobei man sich die Fragen wahrscheinlich noch gar nicht gestellt hat.)
Das ständige wieder Aufgreifen von bereits Erzähltem gibt uns ein Gefühl von Vertrautheit. Was gut ist, denn, oft ist die Novelle fast zu kompliziert um sich auf nur annähernd Verbunden zu fühlen (?) oder sich in das Buch hineinzufühlen.
Es gibt auch nicht, wie Anders als in den uns eher gewohnten Büchern, gibt es auch keine Charaktere, mit denen man sich groß identifizieren könnte, außer vielleicht das sterbende Kamel.
Dieses ist auch ein gutes Beispiel für das Groteske in der Novelle, welches auf den ersten Blick oft Überhand nimmt und einem die eigentliche Geschichte teilweise vergessen lässt.
So bleiben brutalere Szenen wie das Töten des Kamels viel Ppräsenter als zähe Kapitel, in denen schwierige Sätze über die Finanzlage stehen. Das führt teilweise zu Verwirrung, weil man schwierige Stellen, die aber wichtig wären, gerne überliest oder vergisst. 
Nun zum großen Finale.
Kurz gesagt, das Ende hat uns gnadenlos überrumpelt. Viele Handlungen spielen sich, innerhalb wenigen Seiten, in rasantem Tempo ab. Hundewelpen, ein Feuer, ein alter Peugeot, die Polizei und ein blauer Büstenhalter bleiben in Erinnerung.
Ganz aufgewühlt liest man die Seite 125 zu Ende, ahnt schon bei Betrachtung des letzten Satzes, dass es nun vorbei ist, will es aber doch nicht glauben und blättert mit schwindender Hoffnung um.
Doch das Buch ist tatsächlich zu eEnde.
Wir fragen uns, wieso der Autor auf so vieles keine Antwort gibt. Wieso ein solches Ende, welches nur noch mehr Fragen aufwirft?. Was ist der Sinn dahinter?
Nun, wir werden uns noch lange fragen, was mit Pippa und den anderen Ressortbesuchern geschah, was Preising in der psychiatrischen Klinik überhaupt zu suchen hat und wer der Erzähler denn nun eigentlich ist.
Durch die vielen offenen Fragen werden wir die Lektüre aber bestimmt nicht so schnell vergessen. Ab und zu werden uns mögliche Antworten durch den Kopf schwirren und vielleicht werden wir uns sogar Gedanken zu dem Geschmack von gefüllten Kamelen machen.

Rezension von Albert

Lüschers Hymne der auf die Psychologie


Eins ist sicher klar: Die sieben Kapitel der Novelle muss man mindestens zwei Mal lesen, um die verwirrten Sätze zu verstehen, und dadurch um die Motivation während des ersten Teils der unproportioniert verteilten Handlung nicht zu verlieren. 
Das Buch besteht aus einem Haufen von komplizierten, sehr detailreich detailliert beschriebenen und oft „unwichtigen“ unwichtig wirkenden Elementen Inhalten, welche mit der eigentlichen Haupthandlung, dessen Umbruch deren Beginn (?) man anfänglich vergeblich sucht, nur minimal verwandt sind am Rande zu tun haben
Es beinhaltet eine Art von verborgener Psychologie mit einem sehr breiten Spektrum, die ich nach den jeweiligen „Entdeckungen“ als faszinierend empfand. Jedoch benötigte ich die Erkenntnisse des Lehrers, um dies zu erreichen. 
Die Beschreibungen der verschiedenen Charaktergruppen Charaktere und Gruppierungen spiegeln meiner Interpretation nach eine klare Meinung ab, die stark einer Gesellschaftskritik der beschriebenen Mentalität der Geldmacherei ähnelt spiegeln die gesellschafts- und kapitalismuskritische Haltung des Autors. Dies wird mit den englischen Gästen und dessen deren radikale Entwicklung, die das Ende des Buches eindrücklich geprägt hat prägt, bestätigt. Das krasse Verhalten der englischen Gäste am Ende des Buches macht das deutlich.
Diese versteckte Psychologie hab ich als Höhepunkt des Buches empfunden. Zum einen Preisings zurückhaltendes Verhalten, zum zweiten andern der Kontrast der beiden Generationsmentalitäten zwischen den Mentalitäten der unterschiedlichen Generationen sowie außerdem die mysteriöse Gestalt des Erzählers und vieles mehr. 
Die Frage lautet, ob all diese Beschreibungen aus meiner abenteuerlustigen Sicht nötig waren sind. Die meisten spielen keine primäre oder gar keine Rolle, und vor allem wurden viele Sachen offen gelassen, wie zum Beispiel das Geheimnis des verstorbenen Kindes des Erzählers und seine Depressionen, was man wiederum potentiell auf unendlich viele Ebenen psychologisch interpretieren kann. Dies hat zu einer passiven Lektüre geführt, in der konkret, im Gegensatz zum normalen Standard der Bücher in unserem Alter zu herkömmlichen Büchern für Jugendlichen anfänglich sehr wenig Konkretes geschah, die aber sehr vieles zu bieten hat.

Rezension von Bernardo

„Du stellst die falschen Fragen“

Das Ende des Buches hat mir sehr gut gefallen: Das Wiederholen des Anfangssatzes am Schluss ist nach 100 Seiten Gelesenem Lektüre ein erfreuliches Déjà-vu. Das Buch beginnt mit einem Spaziergang in einer psychiatrischen Klinik, wo das Buch auch endet und die ganze Rahmenhandlung stattfindet. Die Hauptcharaktere könnte man so definieren: Ich-Person, ist der Zuhörer und Preising der Erzähler, ein unermüdlicher Erzähler sogar, denn das ganze Buch basiert auf seinen „geschäftlichen“, unfreiwilligen Urlaub in Tunesien und Preisings Beobachtungen. Preising ist ein vermögender Schweizer der eine Firma besitzt. Die Personen werden ziemlich indirekt, manchmal sogar schwierig zu verstehen auf unverständliche Art und Weise beschrieben. Obwohl der Wortschatz, wie erwähnt, eine Hürde war darstellt, konnte man sich dadurch umso mehr bereichern (lernt man dadurch auch recht viel). Trotzdem war ist es mühsam, an manchen Stellen mehrmals lesen zu müssen, um Zusammenhänge zu verstehen. 

Anfangs des Buches hat spielt die Finanzkrise in England, die man in jeder Zusammenfassung und Rezension zu lesen bekommt, noch einen kleinen Einfluss keine große Rolle. Gegen Ende jedoch wird sie zentral: Preising befindet sich während seinems Urlaubs in Tunesien in einem Resort, wo sich junge, englische Banker aufhalten eine Hochzeit feiern. An vielen Stellen stösst wird das Leben dieser jungen, selbstsicheren Banker auf Kritik kritisch beschrieben. Nicht zuletzt bei ihrem Handeln nach dem ihrer Reaktion auf den Zusammensturz des Finanzsystems, was sehr eine sehr brutale beschrieben wird Passage. Mein persönliches Highlight ist die Anekdote Episode zu Rachid. Sie ist gerät sehr ausführlich und auch bei seinem Tod, ein halbes Buch später, wird einem mit dem letzten Satz seine Geschichte wieder in den Kopf gerufen: „Die Glocke der gelben Boje“. Dieser letzte Satz führt dazu, dass man seine Erzählung Geschichte nochmals durchlesen will. Was einem auffällt, ist traurig: Rachid ist, wie sein Grossvater schon, in einem Swimmingpool gestorben, weit entfernt vom Meer. Irgendwie ist der ähnliche Tod der Bbeiden, an dieser Stelle des Buches, dadurch leichter verdaulich.

Vom Ich-Erzähler wird praktisch nichts erzählt und wenn man die letzte Seite des Buches antrifft, ist man irgendwie enttäuscht: Keine Auflösung? Keine Antworten? Keine Aufklärung über die Zukunft? Oder darüber, wie Preising in die Klinik gekommen ist? Was er mit der Geschichte „beweisen“ wollte?


…aber vielleicht kommt diese Enttäuschung davon, dass wir einfach „die falschen Fragen stellen“…?

Dienstag, 20. September 2016

Rezension von Alessio

Rezension zum Buch «Frühling der Barbaren» von Jonas Lüscher

Die Geschichte dreht sich um den Fabrikerben Preising, der während des Staatbankrotts Englands mit anderen Feriengästen (einer Gruppe von Hochzeitsgästen) in einem Ferienresort in Tunesien feststeckt.
Meiner Meinung nach war es eine sehr ungewöhnliche Klassenlektüre. Diesen Gedanken bestätigte Jonas Lüscher selbst, als er sagte, das Buch habe keine wirkliche Moral, und das Ziel der doch die Bücher, die ich bisher in der Schule gelesen habe, hatten zum Ziel, eine Moral zu vermitteln. Daher war ich am Ende des Buches etwas überrascht.
Auf jeden Fall beinhaltet das Buch einen Uumfangreichen Wortschatz, darunter auch sehr viele Fremdwörter, die man erst bei wiederholtem Lesen versteht. Das Buch bietet auch viele Einblicke in alltägliche, umstrittene Themen, wie zum Beispiel Kinderarbeit.
Was mich gestört hat, war, dass man scheinbar unwichtige Passagen überlesen hat und man nach zwei Seiten plötzlich das Gefühl hatte, etwas überlesen zu haben. Ausserdem fand ich, der Autor legte zu grossen Wert auf Details, wo er sich doch mehr der Haupthandlung hätte widmen können. Zudem waren die Sätze sehr lang, fast zu langmanche bis zu einer halben Seite. Das nahm der Handlung häufig die Spannung.
Der Höhepunkt des Buches, also das, wovon ich zuvor gehört hatte und was übrigens auch im «teaser» steht, wird etwa erst in den letzten dreissig der hundertfünfundzwanzig Seiten beschrieben. Zuvor wurden, was teilweise aber auch spannend war, die Geschichten der einzelnen Charaktere und deren Beziehungen zueinander erklärt. Das Buch bereitet also fast die ganze Zeit auf seinen kurzen Höhepunkt vor.
Obwohl es eigentlich Lüschers Idee war, Preising als unbeteiligte und unwichtige Figur darzustellen (die ganze Handlung wäre ohne ihn nahezu gleich verlaufen), finde ich, dass es die Aufgabe einer Hauptfigur sein sollte, die Geschichte zu beeinflussen. Zudem hatte ich mir das Ausarten der Situation, also die Reaktion der Engländer auf die völlige Isolation in der Wüste, viel ausführlicher gewünscht.
Was mich auch enttäuscht hat, war, dass Preisings am Anfang erwähnter Freund schlussendlich am Ende gar nicht näher beschrieben wurde, zumal er auf den ersten Seiten ziemlich wichtig zu sein schien. Auch was es mit der mysteriösen «gelben Mauer» auf sich hat, bleibt offen.
Ich schätze, meine Kritik ist eher negativ ausgefallen, da ich nicht zum Zielpublikum dieses Buches gehöre.

Rezensionen von Claudia & Juliana und von Till






Rezension von Isa & Kymiiii

Wirtschaftskrisen ziehen (sprechen) uns nicht an. Wir wurden von diesem Sujet (Thema) leicht gehemmt, da dies es in unserer Generation nicht present präsent ist (unsere Generation nicht betrifft), jedoch man erkennt man, dass die Krise nicht das Hauptthema ist.
Unerwarteterweise steht nicht, wie gewohnt, der Erzähler im Rampenlicht, sondern Preising, eine erfundene Figur. Trotz der schweren Sprache versteht man den Charakter des Preisings, ein mutloser und zurückhaltender Mann.
Der Einstieg der Novelle, ist eher sanft (?) und anstrengend zu lesen, da Lüscher sich Zeit lässt mit den spannenden Ereignissen, doch gegen Ende wird das ganze Buch auf den Kopf gestellt (nimmt die Geschichte eine unerwartete Wendung).
Gewürzt mit einem Funken allgemeiner Ironie und einer negativen Haltung, gegenüber protzigen Jungbänker (Jungbankern), wurde wird über das von dem holprigen Abenteuer Preisings erzählt.

Montag, 19. September 2016

Textsorte Rezension, Kritik, Besprechung


  • Viele Freiheiten, man kann alles Mögliche ins Zentrum stellen: Handlung, Sprache, Vorzüge, Problematisches etc.
  • Die eigene Haltung kommt zum Ausdruck
  • Umfang generell 2-3 Sätze (z.B. Kinoübersicht) bis zu längeren Artikeln (Kulturteil, Fachzeitschrift)
  • Gegenstand: Bücher aller Gattungen, Film, Konzert, Theateraufführung etc.
  • Spoiler in diesem vorliegenden Fall erlaubt, meist wird die Handlung nur umrissen oder die Exposition am Anfang wird genau erzählt und der zentrale Konflikt angedeutet.  
  • Extremfälle: Verriss (taugt gar nichts) vs. Hymne (nur großes Lob)
  • Vorsicht: das ›Principle of charity‹ fordert von der Rezensentin/dem Rezensenten eine gewisse Vorsicht und Bescheidenheit gegenüber dem Kunstwerk. Die Frage lautet: Werde ich dem dem Text oder dem Autor gerecht, bin ich ihnen gewachsen?


Erzählperspektiven, Verweise, Motive, Themen

Unterschiedliche Erzählperspektiven


1. Preising ist der Ich-Erzähler der Rahmenerzählung (Reise nach Tunsien). 
Annahme: alles, was wir über diese Reise erfahren, stammt von Preising.

2. Sein Gesprächspartner ist der namenlose Ich-Erzähler der Rahmenerzählung (Gesprächssituation im Park der Psychiatrischen Klinik).
Annahme: Alles, was wir über Preisings Aussehen und Verhalten in der Psychiatrischen Klinik erfahren, erfahren wir von ihm.

3. Zusätzlich muss man an manchen Stellen die Existenz eines übergeordneten allwissenden Erzählers annehmen:
a. Passage S. 101: Woher kennt der Rahmenerzähler alle Details, die sich am Pool abspielten, bevor Preising dort auftaucht? 
b. Passage S. 104 von der Mitte an: Woher kennt er Sanfords Überlegungen?

weitere Beispiele?

Verweise, Motive, Themen

Immer wieder nimmt der Erzähler Bezug auf bereits erwähnte Ereignisse, kündigt etwas an oder verweist auf etwas zurück. 
Zum Beispiel zwei Details, die letztlich grausame Folgen haben:

Sanfords Geschichte vom gefüllten Kamel
1. Sanford erzählt Preising davon (S. 54), der an der Glaubwürdigkeit der Geschichte zweifelt.
2. Preising unterhält am Abend des Hochzeitsfestes einige Gäste mit der Geschichte (87)
3. Quicky setzt die Geschichte in Handlung um, um seine Tatkraft und seine Unerschrockenheit unter Beweis zu stellen, evtl. auch aus Hunger (116f.)


Die »Garnelentempura an Harissamayonnaise«
75 wird sie erwähnt, wohl als Beispiel dafür, wie auserlesen und international der Geschmack der Gastgeber ist.
115 wird sie dem Kameltreiber zum Verhängnis, weshalb er länger im Resort bleibt als vorgesehen.

weitere Beispiele:

Thema Kinderarbeit
»Geschickte kleine Kerle« (Seite 12f. und S. 122f.)

Der erbärmliche Schrei des Kamels kommt zweimal. Hier wird die Gleichzeitigkeit verschiedener Handlungen deutlich.
1. Der Schrei unterbricht Pippas peinlichen und vergeblichen Versuch, Preising zu verführen (113).
2. Daraufhin wechselt der Erzähler den Schauplatz und erklärt, wie es zu dem Schrei kam.



Spannungsbogen: Die Bedeutung von Geld und die Ankündigung einer Katastrophe & Finanzkrise


Saida diskutiert mit einem Angstellten die angespannte Lage auf dem britischen Finanzmarkt (20)
Das Spiel mit dem Geld und die Pervertierung seiner Bedeutung zum Fetisch & Selbstzweck (64ff.)


Die Kamele sind Symbole für die unschuldigen Opfer und als solche eine Art Leitmotiv (77 unten)

Unfall und Gnadentod (S. 21ff.)
Misbrauch an der Hochzeit (79)
Sinnlose Schlachtung (117)

Der Schweizer Unternehmer, der sich raushält und keine Verantwortung übernimmt

Grundhaltung (S. 20)
Die ausgebliebene Hilfe für den Kamelbesitzer (27f.)
Er redet sich bei Saida für den waghalsigen Ausflug raus (61)
Er ist reich, ohne sich Gedanken zu machen, auf wessen Kosten (66)
Sein Schweigen zum Thema Kinderarbeit (124)

Fragen und Thesen zum Schluss des Romans 100-125

Hier reinschreiben

1. Wieso war Preising so verblüfft und verstört, als er die norwegische Rohstoffhändlerin weggehen sah? (Fabian, S. 106)


2. Wieso unternimmt Preising nichts gegen die Kinderarbeit? (Till)



3. Warum sind die Kamele immer wieder das Opfer? (Bernardo)


4. Wieso hat das Buch so ein dramatisches Ende? (Dominic)


6. Will der Autor, dass einem das Buch durch das grässliche Ende besser in Erinnerung bleibt oder hat es einen anderen Grund?  Was möchte der Autor mit dem grässlichen Ende bezwecken? (Mirjam)


5. Weshalb bleibt offen, wer Preisings Freund ist und warum sie sich in einem Irrenhaus befinden? (Alessio)


6. Wieso ist Pippa so traurig als Sanford die Ehe beendete? Sie hatte es doch geahnt? (Mano)

7. Weshalb erfährt man den Sinn von Preisings Geschichte nicht? (Alessia)

8. Wie lässt sich der Titel des Buches erklären? (Julia)

9. Welcher Zusammenhang hat der Titel mit dem Inhalt ? (wie Julias Frage) Und welche anderen Titel wären auch passend? (Fabienne)

10. Quicky begriff, dass die Sache aus dem Ruder gelaufen war. Wieso schlachtete er das Kamel dann trotzdem? (Arielle)


Samstag, 17. September 2016

Montag, 5. September 2016

Frühling der Barbaren? – Fragen & Thesen zu den S. 74-100 (5. Kapitel+)

1. Der Titel des Buches ist: lautet Frühling der Barbaren. Nun wird im 4. Kapitel über den Herbst gesprochen in Verbindung mit einer Phase des Lebens der Menschen. Steht der Frühling im Titel also für die jungen Menschen im Buch und dass diese "Barbaren" sind? (Bernardo)

1. Wieso haben die englischen Gäste, welche in der Finanzbranche arbeiten, die Finanzkrise und deren Risiken nicht kommen sehen?  (Fabian)
Sie wollten die Gefahr vermutlich nicht wahrhaben, weil das bedeutet hätte, dass sie ihr profitables Geschäft überdenken müssen. 

3. Wieso reagieren die englischen Gäste (ausser Sanford) so locker auf die Nachricht des englischen Staatsbankrotts? (Albert)
(Gegenfrage: Tun sie das denn?)
Verdrängung, Eskapismus, Trotz, 

4. Mir scheint es, als würde Preising sich nicht viel aus dieser Finanzkrise machen. Weshalb? Er besitzt ja auch eine grosse Firma, welche sicher auch in einem gewissen Masse davon betroffen ist. (Mirjam)
S. 95, 98 Die Figur des Preising verhält sich konsistent zur Novelle bis zu diesem Punkt: Um nicht handeln zu müssen, legt er sich erstmal schlafen.

5. Wieso ''hilft'' Saida den englischen Gästen so sehr? (Sofia)
Sie hilft nur insofern , dass sie einen Nachlass gewährt, sofern die rechnung sofort bezahlt werde. (S. 93 oben)

6. Wieso hält es Pippa für eine Sünde, sich blamiert zu haben? (Alessio)

7. Wieso feierten sie so eine teure Hochzeit, obwohl sie wussten, dass die Finanzlage ihres Landes zu dieser zeit so schlecht war? (Dominic)


8. Versuchen Sie einen Zusammenhang herzustellen zwischen a. der Figur des Quickie und b. der Schilderung des Ablaufs von Pippas Gedichtauftritt mit der ausbrechenden Finanzkrise herzustellen.

9. Was ist Ihnen auf bei der Reaktion des gesamten Figurenarsenals auf die neue Situation aufgefallen? 

Sonntag, 4. September 2016

Weshalb meint Pippa, dass Momente, in denen Gedichte angebracht seien, immer seltener würden? (62f.)

Viertes Kapitel: Fragen, Thesen, Vermutungen, Erläuterungen

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1. Wieso erzählt Pippa genau dieses Gedicht? Hat es irgendwie eine spezielle Bedeutung? (Fabian)

2. Weshalb meint Pippa, dass Momente, in denen Gedichte angebracht seien, immer seltener würden? (Alessio)

3. Was ist mit "Herbst des Lebens" (63) gemeint ? (Arielle)

4. Wieso hat Preising wohl gleich das Gedicht auswendig gelernt? (Till)

5. Welches "Spiel" meint der Erzähler wohl auf Seite 64 oben? (Mirjam)

6. Warum dreht sich plötzlich soviel um Geld? (Juliana & Claudia)

7. Was ist die William James' Barwertthese? (Sofia)

8. Wieso ist Geld Wahrheit? (Isabelle)

9. Wieso war der Erzähler in Rage, als er über den Zweck von Geld nachdachte? (Manon)

10. Warum erkennt sich Pippa in ihrem Sohn kaum wieder? (Belinda)

11. Aus welchem Grund hatte der Erzähler Prodanovic schon einmal "im Schatten der gelben Mauer" getroffen? (Céline) 

12. Wieso wird der Gedankengang von Mary Ibbotson (64) so genau beschrieben? (Fabienne)